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11. Dezember 2011

Film-Quickie: Dramatische Thriller in Serie

Wer keine Zeit hat, muss kürzer treten. Also werden die meisten Rezensionen in Zukunft deutlich kleiner ausfallen. Dafür gibt es eine bunte Mischung aus den unterschiedlichsten Genres, gute und schlechte, alte und neue Filme. Immer wenn ich fünf beisammen habe, kommt ein neues Update – das ist zumindest der Plan. Wie immer freue ich mich über eure Rückmeldungen per Kommentar. Gefällt euch dieser neue Ansatz oder wollt ihr wieder ausführlichere Besprechungen? Braucht ihr Trailer zu jedem Film oder geht es auch komplett ohne? Trinkt Cola oder Pepsi? Nunja, ihr wisst Bescheid, also raus mit eurer Meinung! Zunächst aber zu den Kritiken:

Into the Wild
Wahre Geschichte eines jungen Mannes, der seine Wurzeln in der zivilisierten Welt abbricht, um in der einsamen Wildnis Alaskas sein Glück zu finden.
Sean Penn erschuf ein herausragendes Roadmovie, das den Zuschauer mit Zeitsprüngen fordert und diesen zum Nachdenken anregen möchte. Trotz Überlänge (148 Minuten) vermag „Into the Wild“ jederzeit zu fesseln, lässt den Zuschauer regelrecht spüren, was dem Protagonisten (Emile Hirsch) widerfährt. Dazu kommen wunderbare Bilder, ein erhabener Soundtrack  und ein superber Cast, in dem auch Kristen Stewart beweist, dass sie deutlich mehr kann als ein keusches Menschenkind an der Seite von Vampiren und Werwölfen zu spielen.
SEHR GUT – Note 1,4

Shutter Island
Ein FBI-Agent soll in den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts zusammen mit seinem Partner das Verschwinden einer Patienten aus einer Nervenheilanstalt für psychisch gestörte Verbrecher aufklären. Seine Arbeit wird dabei von Halluzinationen und der alles andere als kooperativen Anstaltsleitung erschwert.
Im düsteren Thriller des begnadeten Regisseurs Martin Scorsese ist nichts, wie es zunächst scheint. Doch bis das komplexe Verwirrspiel aufgelöst wird, erlebt der Zuschauer einen grandios fotografierten,  überzeugend gespielten, manchmal aber auch etwas übertrieben stilisierten Film Noir, wie er in der heutigen Zeit inmitten seelenloser Thriller von der Stange wahrhaft selten geworden ist.  Kaum zu glauben, dass aus dem einstigen Titanic-Frauenschwarm einer der besten Schauspieler der Welt geworden ist. Chapeau, Mister DiCaprio!
GUT – Note 1,7

My Name is Earl – Staffel 1
Stell‘ dir vor, du gewinnst 100.000$ in einer Lotterie – und verlierst das Los, da du von einem Auto überfahren wirst. So erging es dem Kleinkriminellen Earl Hickey. Doch dann sieht er eine Sendung im Fernsehen, in welcher ein Prominenter über die Lehre des Karma spricht. Frei nach dem Motto „Tue Gutes und dir wird Gutes widerfahren“ krempelt Earl sein komplettes Leben um und erstellt eine Liste mit allen schlechten Taten, die er jemals begangen hat. In über zwanzig Episoden macht er sich nun gemeinsam mit Bruder Randy daran, den geschädigten Personen zu helfen und ein besserer Mensch zu werden…
Ja, jede Episode folgt in etwa dem gleichen Schema. Ja, die Botschaft ist genauso simpel, wie das oben genannte Grundprinzip des Karma. Und dennoch: Jason Lee nimmt man den geläuterten Taugenichts sofort ab, die Nebencharaktere sind klasse (allen voran eine gemeine Ex-Frau, deren neuer Stecher sowie Earls naiver Bruder) und vor allem: die Witze sitzen. „My Name is Earl“ ist eine Gute-Laune-Serie vom Feinsten und teilt sich mit „Big Bang Theory“ den zweiten Platz in der Sparte der zwanzigminütigen Comedyserien - direkt nach „Scrubs“, versteht sich. Einziges Problem: Wie bei vielen neuen Serien sollte man besser auf den englischen Originalton zurückgreifen, welcher glaubhafter und schlichtweg passender daherkommt.
GUT – Note 1,6

Control – Du darfst nicht töten (Beileger der SFT 01/12)
Ein Mörder soll dank einer neuartigen Droge doch noch zum Gutmenschen mutieren. Für seine Teilnahme an den dazu gehörigen Versuchen entkommt er der Todesstrafe. Doch keiner weiß, ob und wie lange seine Pillen Wirkung zeigen…
Ray Liotta liefert als scheinbar hoffnungsloser Soziopath eine wahrlich bemerkenswerte Leistung ab, auch Willem Dafoe weiß zu überzeugen. Obwohl das Drehbuch nach starkem Beginn vor allem gegen Ende schwächelt und einige Logiklöcher offenbart, ist „Control“ ein durchaus sehenswerter Thriller.
BEFRIEDIGEND – 2,9

Cherrybomb (Beileger der SFT 01/12)
Zwei gelangweilte Jugendliche schlagen regelmäßig über die Stränge, um ein ebenso gelangweiltes Mädchen zu beeindrucken.
Leider konnte ich mit der Story weniger anfangen als zunächst vermutet, eine Identifizierung mit den Protagonisten war mir leider überhaupt nicht möglich. Filmisch ist „Cherrybomb“ aber absolut in Ordnung, wenngleich er kaum mehr darstellt als eine Kopie ähnlich gelagerter Jugendfilme.
BEFRIEDIGEND – Note 3,2  


Bildrechte:  Universum, Concorde, 20th Century Fox, Kinowelt. Capelight

2 Kommentare:

  1. Oh ja, so können Meinungen auseinander gehen, mir gefiel Cherrybomb wesentlich besser als Control. My Name is Earl ist eine der Serien die ich mir auf jeden Fall noch holen will und dann anschauen will.Ich habe schon ein paar Folgen gesehen, glaube auch aus Staffel 1, und die gefielen mir sehr gut.

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  2. Ein bunter Strauß Filme - find ich gut!

    Zum Bewertungssystem:
    Es ist deutlich kürzer, dafür etwas prägnanter. Im Grunde ist es also nicht schlechter oder besser als das Vorige. Bei Cherr Bomb würde mir nun jedoch ein Vergleichsfilm fehlen (da deutest du nur an, dass es welche gibt; hier solltest du Titel nennen).

    Da man nun allerdings nicht mehr sehen kann, wie sich die Filmbenotung zusammensetzt, muten die Kommazahlen etwas schräg an... Überleg dir mal, ob ein anderes Benotungssystem einfach optisch besser aussehen wird (auch wenn es natürlich das selbe ausdrückt).

    MNIE ist eine wunderbare Serie, ich wies damals darauf hin, dass sie in RTL als auch später in Comedy Central lief. Stark ist später der Einfall mit der Gefängniswelt, wöhingegen die "Komafolgen" deutlich abfielen. Super ist, dass allen Charakteren später viel Platz zum Entwickeln eingeräumt wird. Genug gespoilert!

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