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29. September 2010

DVD-Kritik: In der Hitze von L.A.

Genre: Action-Komödie Originaltitel: Hot Tamale Produktion: USA 2006 Regisseur: Michael Damian Darsteller: Randy Spelling, Diora Baird, Jason Priestley, Carmen Electra, Mike Starr FSK: ab 16 Anbieter (und Copyrightinhaber des eingebetteten Film-Covers): Planet Media / Cine Plus

Harlan (Randy Spelling) hält nichts mehr in Wyoming. Lange genug lebte er zu Hause mit Mutter und Großvater. Nun zieht es ihn nach L.A., um Salsa-Musiker (!) zu werden. Unterwegs trifft er auf Jude (Jason Priestley), der auf der Flucht vor zwei Ganoven seine Tasche samt wertvollen Diamanten in Harlans Wagen versteckt. In L.A. angekommen, wird der junge Schlagzeuger nun selbst zur Zielscheibe. Um an den Inhalt der Tasche zu kommen, wird sogar seine neue Freundin Tuesday entführt. Und das, obwohl Harlan als Weißer schon genug Probleme damit hat, sich bei den Latinos als annehmbarer Salsa-Trommler zu präsentieren.

Die Story mag etwas verwirrend anmuten, der Film als Gesamtprodukt ist jedoch eine empfehlenswerte Independent-Produktion. Das liegt vor allem an den motivierten Schauspielern rund um den herausragenden Randy Spelling, dessen Aussehen und Mimik etwas an den jungen James Spader („Boston Legal“) erinnern. Dabei vermischt die Action-Komödie witzige, erotische, gesprächige und dezent spannende Szenen zu einem kurzweiligen Seherlebnis. Auch die Kameraeinstellungen überzeugen mit einigen sehr gut gewählten Perspektiven. Den dünnen, an manchen Stellen etwas unlogischen Plot kann man durchaus verzeihen, da sich der Streifen selbst nicht zu ernst nimmt. Einen Abzug in der B-Note bekommt „In der Hitze von L.A.“, dessen Originaltitel (siehe oben) nach einer mexikanischen Speise benannt wurde, allerdings durch die schwache Abmischung der Synchronstimmen. Zwar sind nahezu alle Rollen mit passenden Sprechern besetzt worden, aber die Stimmen wirken, als seien sie in unveränderter Lautstärke auf die Umgebungsgeräusche gelegt worden, weshalb gerade das Atmen der Darsteller etwas zu laut geraten ist. Da der getestete Magazin-Beileger nur die deutsche Tonspur enthält, schrammt der Streifen zwar an einer „guten“ Gesamtnote vorbei, Freunde kurzweiliger Independent-Unterhaltung können dennoch bedenkenlos zuschlagen.

Bild: gut
Ton: befriedigend
Synchronisation: befriedigend
Musik: gut
Schauspielerische Leistung: gut
Drehbuch/Regie: befriedigend
Kamera: gut
Extras: - (siehe „Anmerkung“ weiter unten)

Filmwertung: BEFRIEDIGEND – Note 2,7



Anmerkung: Getestet wurde der Film als Beileger des SFT-Magazins 10/10, das seit heute (29. September) bis Ende Oktober für 4,50 € am Kiosk zu haben ist. Außerdem sind auf dem Silberling das PC-Spiel „Paraworld“ und ein Musikvideo des Projektes „Lichtmond“ enthalten. Letzteres geht zwar nur knapp fünf Minuten, überzeugt dafür mit angenehmen Klängen, die dank sehr guter 7.1-Abmischung Besitzer guter Heimkinoanlagen erfreuen wird. Wer mehr über die Zeitschrift und die weiteren Inhalte erfahren möchte, klickt hier oder hier.

4. September 2010

DVD-Kritik: Sunshine

Genre: Sci-Fi-Thriller Originaltitel: Sunshine Produktion: GB, USA 2007 Regisseur: Danny Boyle Darsteller: Cliff Curtis, Cillian Murphy, Michelle Yeoh, Hiroyuki Sanada, Rose Byrne, Benedict Wong, Chris Evans FSK: ab 12 Anbieter (und Copyrightinhaber des eingebetteten Film-Covers): 20th Century Fox

Vor vielen Jahren scheiterte die Mission der Icarus I, welche zum Ziel hatte, die sterbende Sonne durch eine stellare Bombe wieder zum Leben zu erwecken. Da niemand weiß, was mit dem alten Raumschiff und deren Besatzung passierte, darf nun die Icarus II ihr Glück versuchen. Natürlich trifft diese auf ihrer langen Reise irgendwann auf die große Schwester – just nachdem der Funkkontakt zur Erde abbrach... Die Crew entschließt sich dennoch, einen Umweg einzuschlagen, um bei der Icarus II nach dem Rechten zu sehen und eventuell deren Bombe zu stibitzen. Ein folgenreicher Fehler…

Seit einiger Zeit ist dieser von vielen Kritikern hochgelobte Film bereits Teil meiner Sammlung, jedoch fand ich bisher nicht die Muse, ihn auch wirklich zu sehen. Dies liegt an meiner natürlichen Abneigung gegen Sci-Fi- und Fantasy-Geschichten. Durch den Verzicht auf Aliens, Monster oder ähnlichen Blödsinn war es für mich aber schließlich ein leichtes, die Icarus II bei ihrem gefährlichen Auftrag zu begleiten. Danny Boyle hält über weite Strecken eine sehr dezente Spannung aufrecht. Das ist deshalb sehr beeindruckend, da vor allem in der ersten Hälfte die ruhigen Töne und das Zwischenmenschliche innerhalb der Mannschaft im Vordergrund stehen. Ehe der Streifen am Ende etwas an Dramatik verliert – auch wegen einiger inhaltlicher Ungereimtheiten – ziehen allerdings Tempo und Spannung deutlich an. Für Sci-Fi-Enthusiasten Grund genug, dieses Werk anzusehen. Und auch ich fand Gefallen an Danny Boyles Ausflug ins All. Technisch ist die DVD in Ordnung, wobei das größtenteils gute Bild hin und wieder Fehler aufweist. Dafür überzeugen die eher unbekannten Schauspieler, das Kamera-Team und vor allem die reichhaltigen Extras mit zwei Audiokommentaren (mit Regisseur und wissenschaftlichem Berater), nicht verwendeten Szenen, unzähligen Produktionstagebüchern sowie zwei verwirrenden Kurzfilmen. Interessierte können also gut und gerne weitere fünf Stunden damit verbringen, die Geschichte der Icarus zu studieren.

Bild: gut
Ton: gut
Synchronisation: gut
Musik: gut
Schauspielerische Leistung: sehr gut
Drehbuch/Regie: gut
Kamera: sehr gut
Extras: sehr gut

Filmwertung: GUT – Note 2,1